Heimatblatt Nr. 25
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Inhaltsverzeichnis
Leseprobe
Bürgermeister in Bacharach ab 1800
... Das kurpfälzische Bacharach, Glied der
Samtgemeinde der Viertäler, kam 1801
durch den Frieden von Lunéville an Frankreich,
es bildete mit den umliegenden Orten einen
Kanton und war außerdem selbst eine Mairie
(Bürgermeisteramt). Noch bis 1845 galt die französische
Gemeindeordnung, obwohl das Gebiet
1816 in den preußischen Staat einbezogen wurde.20:04 14.04.2005
Die dann eingeführte Gemeindeordnung vom 11.
3. 1850 für den gesamten Preußischen Staat wurde
abgelöst durch die Rheinische Städteordnung vom
15. 5. 1856, die durch kgl. Kabinetts-Ordre vom 2.
3. 1857 in Bacharach eingeführt wurde. Gleichzeitig
schied die Stadt durch Reskript (Rechtsentscheid)
des Ministers des Inneren vom 12. 3. 1857
aus dem Bürgermeisterverband mit den Landgemeinden
aus und bildete fortan eine besondere
Stadtbürgermeisterei, während die Mehrzahl der
Ortsgemeinden im Viertälergebiet zu einer "Landbürgermeisterei
Bacharach" vereinigt wurden. Die
Verwaltung beider Bürgermeistereien erfolgte in
der Regel in Personalunion.
Die Stadtbürgermeisterei umfaßte bis 1. Oktober
1938 die Stadt Bacharach mit den Weilern
Neurath, Medenscheid und Henschhausen.
Die Landbürgermeisterei umfaßte bis 1. Oktober
1938 die Orte Steeg, Breitscheid, Rheindiebach,
Oberdiebach, Manubach und Winzberg. Beide
Verwaltungen hatten ihren Sitz im Bacharacher
Rathaus am Marktplatz.
Die Amtsinhaber ab 1800 werden wie folgt
aufgezeigt:
1801 - 1806 Martin Engelmann (Maire)
1806 - 1812 Georg Kellermann (Maire)
1813 - 1814 Hildenbrand (Maire)
1814 - 1820 Egid Wagner
1820 - 1832 Leopold Diel
1832 - 1836 Ernst August Simon
1836 - 1858 Jacob Borniger
1858 - 1868 Heinrich Hermann Anton Zechlin
1869 - 1893 Georg Dietrich Focke
...
Erinnerungen zum letzten Eisgang am Mittelrhein
..."Im Winter 1962/63 waren mehrere Kälteperioden zu verzeichnen, die durch Tauwetter oder Frostminderung voneinander getrennt waren.
Die Kälte setzte am 15. November 1962 ein. Ein grundlegender Wetterumschwung trat erst Anfang März 1963 ein. Man kann diesen Winter in Bezug auf Ausdehnung und Schneelagen mit dem ähnlich langen Winter 1939/40 vergleichen.
Der Dezember 1962 war es einschneidend kalt mit zwei Kälteeinbrüchen bis -10 und -15 Grad. Es war im ganzen Bundesgebiet erheblich zu kalt. Nebel und Stürme verursachten große Schäden.
Im Januar 1963 schwankten die Temperaturen an 25 Tagen morgens zwischen -3 und -17 Grad. Die Tageshöchsttemperaturen konnten kurzfristig bis über 0 Grad ansteigen.
Die Kälte hielt bis Februar an und brachte nochmals zwei Kälteperioden mit Lufttemperaturen
bis -16 Grad.
In den Monaten Juli bis Oktober 1962 fielen der Rhein und seine Nebenflüsse ständig. Die Sommeranschwellung
der Flüsse und auch das so genannte Adventshochwasser im Dezember blieben aus.
Der Pegel in Kaub erreichte am 19. Dezember einen Tag lang 204 Zentimeter. Er fiel aber durch den am 22. Dezember erneut einsetzenden Frost bis Ende des Monats wieder auf 90 Zentimeter. Die Kälte des Monats Januar traf daher auf so niedrige Wasserstände, dass die Wassertemperatur in Kaub schon nach zwei Tagen von +2 Grad auf -0,1 Grad absank.
Mit der geringen Wasserführung war die Gefahr der Vereisung sehr groß. Bei Treibeis und späterem Eisstand am 20. Januar 1963 zeigte der Pegel noch 68 Zentimeter an.
Während der Kältewellen kam es dreimal zu einer vollkommenen Abkühlung des Wassers.
Auf den Flüssen setzte am 24. Dezember zum ersten Mal Treibeisbildung ein. Der Rhein führte vom 24. bis 31. Dezember Treibeis. Die Eisbrecher "Reiher" und "Nobiling" wurden am 26. Dezember nach St. Goar beordert, der Eisdienst in der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mainz am 24. Dezember eröffnet und der erste Eisbrecher am 27. Dezember eingesetzt. ...