Schriften
Das Gerberei-Handwerk in Bacharach
Autor : |
Dr. Dagmar Aversano-Schreiber |
Erschienen |
2024 |
IBSN |
ISBN 978-3-928022-09-5 |
Seiten |
22 |
Download: |
Inhaltsverzeichnis
Leseprobe
Auf der Grundlage der mittelrheinischen Lohwaldwirtschaft entwickelte sich im 14. und 15. Jh. als teilweise exportorientiertes Gewerbe in mehreren Orten im Rheintal ein bedeutendes Loherhandwerk. Ein erzbischöflich-kölnisches Zinsverzeichnis, das um 1330 angelegt wurde, nennt erstmals einen Ludwig loyrer in Bacharach. Im 14. Jh. werden Lohgerber auch in Boppard und Niederheimbach genannt. Um 1390 gehören die Lohgerber aus Oberwesel, Bacharach, Lorch und Heimbach zu den Meistern, die sich mit ihren Zunftgenossen aus Worms, Speyer, Mainz, Frankfurt, Oppenheim, Heidelberg etc. zusammenschlossen. Seit dem 15. Jh. sind Lohgerber in Rheindiebach, Oberheimbach und Aßmannshausen belegt. Die mittelrheinischen Lohgerber betrieben allem Anschein nach vor allem die Loh- oder Rotgerberei, bei der sie die aus der Rinde junger Eichenstämme gewonnene Lohe zum Gerben der Häute verwendeten. Die Lederhaut färbte sich bei dem Verfahren gelb bis rotbraun. Wesentlicher Bestandteil vieler Gerbstoffe ist die Gallussäure, die sich mit dem Eiweiß der tierischen Haut verbindet und sie gerbt, so dass ein gegen Fäulnis beständiger fester Stoff entsteht. Zuvor musste die Lederhaut von der Oberhaut und Haaren befreit werden. Die Weißgerber verwendeten Alaun und Kochsalz und stellten unter anderem Handschuhleder aus feinen Schafs- und Kalbfellen her.
Laden Sie sich gerne die gesamte Schrift als pdf-Datei (2,80 MB) herunter.
∧