Buch
Bacharachs Stadtwerdung in der Viertälermark
Festschrift zu 650 Jahre Viertäler-Ratsverfassung von 1356
Autor : |
Karl Ernst Linz |
Herausgeber und Verleger: |
Verein für die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler e. V. |
Reproduktion und Layout: |
Horst Stimmann, Bacharach |
Druck: |
Bayer-Druck GmbH, 55459 Grolsheim |
Erschienen |
2006 |
ISBN |
3-928022-78-4 |
Seiten |
80 |
Preis: |
4,00 EUR |
Inhaltsverzeichnis
Leseprobe
Der Einfluss der Kaufleute und des städtischen Adels auf die Stadtwerdung
Wie bereits erwähnt, lag Bacharach unterhalb der gefärlichen Stromschnellen des Binger Lochs, im Mitte1alter "Wildes Gefährt" genannt, was nicht zu verwechseln ist mit dem "Wilden Gefähr" zwischen dem Kauber Werth und dem Bacharacher Werth.
Wein aus dem Elsass und vom Oberrhein wurden "in kleinen tannen schiffen" (Lauertanne, die zerlegt und als Nutzholz verwendet wurde) nach Bacharach gebracht, zum Teil gelagert und auf größere, so genannte "Kölner Schiffe" umgeladen, die 4500 Zentner, also das Dreifache transportierten. Von Bacharach rheinabwärts konnten so große Schiffe benutzt werden, weil die Fahrrinne, der "Hahnen", am linken Ufer verlief. Andere Güter kamen auf dem Landweg nach Bacharach, wo sie dann auf Schiffe verladen wurden. So entwickelte sich Bacharach zu einem bedeutenden Handels- und Umschlagplatz.
Bis zum 16. Jahrhundert wurde der Wein nicht nach den Herkunftsorten benannt, sondern erhielt den Namen seines Verladungsplatzes, was den "Bacharacher Wein" bis nach England bekannt machte. Auf dem alljährlich stattfindenden Weinmarkt wurden auch die Weine aus Steeg, Diebach und Manubach gehandelt. Fremde Kaufleute brachten andere Waren mit und in der Nähe des Kranentors, wo der Bacharacher Kran stand, entwickelte sich ein reger Handel.