Buch

Burg Stahleck über Bacharach - Von der Stauferburg zur Jugendherberge

Autor :

Heinrich Stüber

Herausgeber und Verleger:

Verein für die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler e. V.

Reproduktion und Layout:

Horst Stimmann, Bacharach

Druck:

Pretty-Print, Mainz

Erschienen

2004

ISBN

3-928022-75-X

Seiten

136

Bilder

183

Preis:

9,80 EUR

Inhaltsverzeichnis

  1. Entstehung der Burg   Leseprobe
    • Von den Anfängen bis Goswin von Stahleck 1135
    • Hermann von Stahleck
    • Konrad von Staufen, Pfalzgraf auf Burg Stahleck von 1156-1195
    • Die Hochzeit auf Burg Stahleck 1194
    • Pfalzgraf Heinrich der Schöne 1195-1211
    • Burg Stahleck verschmilzt mit Wittelsbach - 1214
  2. In mittelalterlicher Blütezeit
    • Pfalzgrafen, Könige und Kaiser im mittelalterlichen Bacharach
    • Herrscher, Burggrafen, Ritter und Amtmänner auf Stahleck
    • Beschreibung der Befestigungsanlagen in mittelalterlicher Zeit
    • Das Leben und die Versorgung auf der mittelalterlichen Burg Stahleck
    • Bewaffnung auf Burg Stahleck im 16. Jahrhundert
  3. Fremdherrschaft und Zerstörung   Leseprobe
    • Burg Stahleck und Bacharach im Dreißigjährigen Krieg 1618-1648
    • Pfalzgraf Karl Ludwig und Burg Stahleck 1650-1688
    • Burg Stahleck im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688/89
  4. Franzosen, Preußen und Romantik auf Stahleck
    • Bacharach und die Ruine Stahleck werden französisch 1801-1815
    • Friedrich Wilhelm IV. erwirbt Burg Stahleck 1828
    • Das 19. Jahrhundert - Liebe, Romantik und Verklärung der Stahleck
  5. Wiederaufbau und Restauration   Leseprobe
    • Der "Rheinische Verein" wird Burgherr auf Stahleck 1909/10
    • Bacharacher Wein ebnet der "Jugendburg Stahleck" den Weg - 1925
    • Ernst Stahl - Architekt und Erneuerer von Stahleck 1925
    • Die Eröffnung der Jugendherberge Stahleck 1926
    • Mädchenherberge, Burgweg und vorderes Torhaus entstehen 1926-1929
    • Stahleck erhält Quellwasseranschluß 1929
    • Das Erdgeschoß des Palas entsteht 1930-1932
  6. Unter nationalsozialistischer Herrschaft   Leseprobe
    • Hitlerjugend auf Burg Stahleck 1933
    • Der vollständige Ausbau des Palas-Gebäudes 1934/35
    • Die Einweihungsfeier des Palas-Gebäudes 1935
    • Stahleck 1935/36 - Beliebt bei Jugendlichen, ausgenutzt von Nationalsozialisten
    • Ecktürmchen und Wehrgang der Schildmauer erstehen 1936/37
    • Rudolf Heß und der Bergfried 1937-1939
  7. Im zweiten Weltkrieg
    • Lazarett, Umerziehungslager, Straflager, Wehrertüchtigungslager
  8. In Nachkriegszeiten   Leseprobe
    • Jugendherberge Stahleck nach der "Stunde Null"
    • Die Jugendburg in den 1950er Jahren
  9. Reifung einer Jugendburg
    • Helm des Bergfrieds und Südterrasse entstehen 1965-1967
    • Einweihungsfeier der "Nobel-Herberge in historischen Mauern" 1967
    • Ein halbes Jahrhundert für die Jugend 1976
    • Die Jugendburg in den 1980er Jahren
  10. Auf dem Weg ins 3. Jahrtausend
    • Modernisierung der Burg in den 1990er Jahren
    • Eine Übernachtung auf Stahleck 1995
    • Jugendburg Stahleck schreitet ins 3. Jahrtausend
    • Panoramaträume auf Burg Stahleck

Anhang

  • Das Lebenswerk des Ernst Stahl - Ein universeller Künstler im Rheinland

Leseprobe

Leseprobe  Entstehung der Burg

... König Konrad erhob 1142 den Grafen Hermann von Stahleck, den Gatten seiner Schwester Gertrud, zum Pfalzgrafen mit Sitz auf der Burg Stahleck. Als Pfalzgraf wurde Hermann einer der sieben höchsten Würdenträger des Deutschen Reiches, oder exakter, des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation".
Unter Hermann, der sich überwiegend auf Stahleck aufgehalten hatte, begann die mittelalterliche Blütezeit Bacharachs, das damit zur pfalzgräflichen Residenz aufgestiegen war.
Der Stauferkönig Konrad übertrug Hermann in den Jahren 1147 bis 1149 das "Reichsverweseramt" als Stellvertreter des Königs. Es ist somit eine interessante Feststellung, dass in diesen Jahren während der Teilnahme des Königs Konrad am zweiten Kreuzzug das Deutsche Reich (!) durch Pfalzgraf Hermann von Burg Stahleck aus regiert wurde...

Leseprobe  Fremdherrschaft und Zerstörung

... Am 17. Oktober 1644 suchten die katholischen Kurkölner, General Schmettern und Oberst von Nievenheimb, die Rückeroberung von Bacharach und Stahleck. Mit 250 Berittenen und 450 Fußsoldaten zogen sie gegen die Franzosen in ein zweistündiges Gefecht. Die Franzosen wurden nach großen Verlusten zum Rückzug auf Burg Stahleck gezwungen.
Die Entwicklung der Artillerie hatte den Burgen den Nimbus der Uneinnehmbarkeit genommen. Oberst von Nievenheimb ließ "einen ganzen Tag mit einem Feuermörser Granaten und Feuer ins Schloss schießen" und ließ es dadurch "ziemlicherweise ruinieren"...

Leseprobe  Wiederaufbau und Restauration

... Bei den Ausgrabungen im August 1925 fanden sich Reste eines gotischen Kapellenfensters. Die kleine Burgkapelle von Burg Stahleck trug den Namen des heiligen Paulus! Die Burgkapelle konnte jedoch trotz eingehender Untersuchungen wegen der Zerstörung der Burg im 17. Jahrhundert nicht lokalisiert werden. Der Merianstich von l632 lässt eine im ersten Geschoss des Palas erkerartig ausgebaute Hauskapelle vermuten ...

Leseprobe  Unter nationalsozialistischer Herrschaft

Im Burghof, auf den höchsten Spitzen, auf den Mauerringen und dem Stumpf des Bergfriedes nahmen am 18. November 1934 Hitlerjugend, Jungvolk, Pimpfe, Bund deutscher Mädel (BDM), PD und SA Aufstellung mit ihren rotweißen bzw. schwarzen Fahnen und der weißen Siegesrune, mit Fanfaren, Landsknechttrommeln und Runenschildern.
Drei Böllerschüsse hallten in den Bergen wider und eröffnen die Feier der Grundsteinlegung zum Aufbau des Palas ...

Leseprobe  In Nachkriegszeiten

... Im März 1950 übernahm Hans Seidenzahl als Herbergsvater die Jugendburg Stahleck. Trotz bestehendem Alkohol- und Rauchverbot innerhalb der Burgmauern hatte Hans Seidenzahl auch Sinn für Humor. Nachts zog er sich gelegentlich ein weißes Laken über, rasselte mit einer Kette und spukte als Burggespenst auf Stahleck herum.
Jeden Abend versammelte er sich mit Jugendlichen im Rittersaal, musizierte auf der Klampfe und sang mit seinen Gästen fröhliche Lieder. Sofern ausländische Gäste anwesend waren, animierte er diese zu seinem Spiel in ihrer Heimatsprache zu singen. Als begeisterter Wanderer hielt er immer fünf Betten frei für spät ankommende Wanderer. Und wenn die Jugendburg wieder einmal überfüllt war, fanden sich weitere Schlafstätten im überdachten Wehrgang auf Strohlager...